Hochsensible Alltagshilfe
hochsensibel
 

 

Arbeitsansatz

 

Hier soll kurz der Arbeitsansatz der HAH! beschrieben werden.

 

Tatsächlich soll es nur als Ansatz verstanden werden. Das Hochsensible Case Management der HAH! ist als Verschmelzung wesentlicher Aspekte von Fallmanagement und Einzelfallhilfe zu verstehen.

 

Hier geht's zum Jahresbericht über die Arbeit 2010

 

Grundsätzlich handelt es sich bei meiner Arbeit um Soziale Einzelfallhilfe.

 

Da meine Arbeit aber der Arbeit eines Managers eines spezifischen Falls entspricht, habe ich auch Aspekte des Fall- bzw. Case Managements einfließen lassen und so eine perfekt geeignete Verschmelzung beider Konzepte für die Arbeit mit Menschen erlangt.

 

Das Ergebnis ist dann das „Hochsensible Case Management der HAH!”, das die direkte Nähe zum Klientel in Beratung und Betreuung sucht.

Management meint hier weniger die Koordinierungsarbeit der Hilfen, sondern das Managen eines sozialen Falls. Insofern ist das SCM der HAH! eine Mischform von Case Work und Case Management, insofern es die persönliche Nähe und direkte soziale Arbeit der Einzelfallhilfe betont, auf der anderen Seite auch einen großen Wert auf den strukturierten Ablauf, Ordnung und Koordinierung legt.

 

So entstand eine Soziale Arbeit, die speziell auf die Belange HSP zugeschnitten ist und einen geeigneten praktischen Rahmen bietet.

 

Je nach Persönlichkeit, Lebensgeschichte und momentane Situation werden die jeweils richtigen Mittel evaluiert, um dann die wirklich individuell geeignete Dienstleistung anzubieten.

Zu nicht selbst erbringbaren Hilfen wird vermittelt, zunächst werden jedoch bereits in der Einzelbetreuung durch sensibles Vorgehen typische hilfreiche Angebote für HSP angeboten.

 

Es ist also kein reines Case Work und kein reines Case Management, sondern eine kreative Verschmelzung beider mit dem Ziel, so tatsächlich helfen zu können, sowohl direkt, als auch strukturiert und evaluierbar.

 

Es ist jedoch kein Managen der Hilfsangebote, sondern ein Hilfsangebot, das den Fall managt.

 

 

 

 

 

Das Hochsensible Case Management der HAH!

 

Case Management ist ein Konzept zur Unterstützung von Einzelnen, Familien und Kleingruppen.

 

Es gewährleistet durch eine durchgängige fallspezifische Beziehungs- und Koordinierungsarbeit Klärungshilfe, Beratung, Zugang und eine überwachte, qualifizierte Durchführung der Hilfen.

 

Dadurch werden KlientInnen befähigt, Unterstützungsleistungen selbständig zu nutzen und greift dabei so wenig wie möglich in die Lebenswelt von KlientInnen ein. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe und soll die vorhandenen Ressourcen erwecken und tätig werden lassen.

 

Der Case Manager agiert dabei als Anwalt, Berater, Mediator, Krisenmanager und Netzwerker.

 

Das Ergebnis ist dann die Befähigung im Umgang mit der eigenen Hochsensibilität.

 

Die HAH! bietet ein hochsensibles Case Management bzw. ein Management für Hochsensible an und bietet Unterstützung bei hochsensibilitätsrelevanten Themen.

 

 

Der Ablauf des Case Managements erfolgt innerhalb folgender Phasen:

  1. Intake

    Die Intakephase beginnt mit der Kontaktaufnahme und somit mit dem Erstgespräch. Hier soll geklärt werden, ob das Angebot für die Klientel in Frage kommt und ob eine konstruktive Hilfe erfolgen kann.

    Diese Phase stellt den Beginn einer Arbeitsbeziehung dar, insofern dies gewünscht wird.

    Das Erstgespräch ist immer kostenlos.

    Fragen: Warum bin ich so anders?

                   Was stimmt mit mir nicht?

                   Mir ist alles zu viel!

                   Wer bin ich?

                   Wohin mit mir? 


  2. Assessment

    Nach dem Erstgespräch beginnt eine Phase, in der das Anliegen des Klienten genauer beleuchtet wird, in der geklärt wird, in welchen Bereichen und hinsichtlich welcher Themen zusammen gearbeitet werden soll.

    Während des Assessment finden eine Fallanalyse und ein individuelles Profiling statt.

    Es erfolgt eine erste gemeinsame Einschätzung der tatsächlichen Situation und eine Erörterung erster Hilfsmöglichkeiten und Ziele: Hochsensible Hilfe

                                                      z.B. bei Erziehungsfragen

                                                      in Berufsfragen,

                                                      Gesundheitsfragen,

                                                      Partnerschaftsfragen,

                                                      soziale Fragen und Lebensfragen allgemein.

    Nun werden Erfolgsindikatoren genauso ermittelt, wie geeignete und notwendige Hilfen entworfen werden: Erstes Herangehen an identifizierte „Baustellen” und Finden von Lösungswegen.

    In dieser Phase der Zusammenarbeit kann dann die individuell zugeschnittene Dienstleistung in einem Hilfeplan (hier nicht zu verwechseln mit dem Hilfeplan nach SGB VIII) fixiert werden.

    Es findet so ein Kontrakt statt, der als Orientierungshilfe führend helfen soll (Ausarbeiten eines Planes).


  3. Durchführung

    Natürlich hat eine Durchführung von Hilfsangeboten schon von Anfang an statt gefunden, doch soll sie nun konkreter und praktischer werden, damit die vereinbarten Ziele erreicht werden und die Unterstützung in die Tat umgesetzt werden kann (Zielumsetzung).

    Wie genau dies dann aussieht, ist fall- und vor allem klientelabhängig, sind diese doch letztendlich federführend.


  4. Controlling

    Das Controlling dient der Überprüfung der Zusammenarbeit und als Check der Sinnhaftigkeit gewählter Hilfsangebote.

    Mittels einem Reassessment werden hier eventuell nötige Korrekturen vorgenommen, so dass der gesamte Prozess flexibel gestaltet ist und das Angebot wachsen kann.

    Controlling stellt ein Qualitätsmerkmal dar und dient der Ermöglichung des hohen Niveaus und der Zielerreichung des Angebots.


  5. Abschluss

    Am Ende der Zusammenarbeit steht die Bewertung durch die Beteiligten und das Feststellen, dass der Bedarf gedeckt wurde und die Ziele somit erreicht wurden oder dass eine Fortführung oder gar Vermittlung in andere Hilfen erwünscht wird. Auch hier hilft die HAH!

    Die Zusammenarbeit ist damit beendet.


  6. Evaluation

    Für die HAH! ist nach der Zusammenarbeit wesentlich, die erfolgte soziale Dienstleistung nach Abschluss zu überprüfen.

    Im Rahmen einer Evaluation wird das Vorgehen rückblickend bewertet hinsichtlich seiner Effektivität und Effizienz.

    Hier fließen die Controlling-Ergebnisse mit ein, wodurch die Evaluation verbessert wird.

    Auch können gewonnene neue Erkenntnisse für die weitere Arbeit positiv genutzt werden.

 

Zur Vorgehensweise der HAH!

  1. Beratung

    Die Dienstleistung der HAH! wird durchgehend von einer beratenden und coachenden Tätigkeit getragen.

    Beratung in der HAH! bezieht sich auf psychosoziale Probleme, den Prozess der Hilfestellung und alle Systemebenen.

    Sie ist keine Therapie, sondern soziale Hilfsarbeit.

    Ihr Ziel ist eine positive Veränderung von Problemsituationen.

    Sie arbeitet kontext-spezifisch, zukunfts- und ressourcenorientiert.


  2. Begleitung

    Die HAH! begleitet wunschgemäß ihre Klientel durch einen gemeinsam erarbeitenden Hilfeprozess.
    Während der Zusammenarbeit treten eventuell neu zu nehmende Hürden auf, denen gegenüber die HAH! als Begleiter unterstützt.

    Begleitung ist aber auch im engeren Sinn zu verstehen, werden Klienten doch von der HAH! zum Beispiel innerhalb der Integrationshilfe tatsächlich begleitet, sei es zu Zahnarztterminen, bei Einkäufen usw..


  3. Betreuung

    Unter Betreuung sind hier sämtliche Leistungen der HAH! gemeint, die über beratende Gespräche und Prozessbegleitung hinaus gehen.

    Betreuung steht dabei für „jemanden tatkräftig unterstützen” und umfasst eine ganze Fülle an praktischen sozialen Dienstleistungen.

    Durch die Betreuung soll begleitende und unterstützende Hilfe tatsächlich erfolgen, um über Beratung hinaus beim Erreichen der Ziele des Einzelfalls intensiver und effektiver unterstützen zu können.

    Die Arbeit kann dabei aus zusätzlichen Telefonaten, Netzwerkarbeit und Mediationen bestehen.
    Auch sogenannte „Trainingseinheiten” werden durchgeführt, in welchen Situationen eingeübt und Kompetenzen bedarfsgerecht ausgebaut werden können.

    Des Weiteren hilft die HAH! mittels Betreuung bei der eigenen Ressourcenaktivierung und verhilft somit dem Klienten eigene Ressourcen konstruktiv zu nutzen und ist dabei anfangs „Motor”.

    Je nach Bedarf können dabei unterschiedlichste Unterstützungsangebote erfolgen, wobei die HAH! aus einem reichen Pool sozialpädagogischer Arbeit schöpfen kann.

    Wichtig ist zu betonen, dass bei der tatsächlichen Umsetzung der Ziele in der Alltagspraxis geholfen wird, weit über das Beratungsgespräch hinaus.

    Dabei findet ein Großteil der Arbeit der HAH! in Form von Vor- und Nachbereitung außerhalb der eigentlichen Termine statt.

    Aber auch eine direkte handelnde Krisenintervention vor Ort wird angeboten. Hausbesuche sind genauso Teil der aktiven Arbeit wie eine Unterstützung am Arbeitsplatz, in der Schule etc. (siehe auch unter Angebote der einzelnen Lebensspannen).

     

Insgesamt kann gesagt werden, dass diese Art der Alltagshilfe eine soziale Unterstützungsform darstellt, die allen (!) psychosoziale Hilfe anbietet, sich jedoch einer Bedarfsabdeckung speziell für hoch sensible Menschen mit dem Bedarf sozialer Unterstützung verschrieben hat.